Anwohnerinformationen
Als wir am vergangenen Montag erneut den Platz A aufsuchten, um die Anwohner über den Stand der Dinge zu informieren, staunten wir nicht schlecht über die ungehaltene Reaktion einiger Anwohner.
Wir fanden ein anonymes Plakat an einem Laternenmast, auf dem sich mit einer derart negativen Propaganda gegen unsere Arbeit gerichtet wird, dass uns die Reaktion der Anwohner sofort plausibel erschien.
Wir haben das Plakat noch am gleichen Abend entfernt und eine sehr ausführliche Information verfasst, die in allen Einzelheiten unsere Motive für die Spielplatzidee erörtert. Diese Information haben wir gestern in die Briefkästen der Anwohner gesteckt.
Nachfolgend können Sie den Text lesen:
Liebe Anwohner des Platzes A,
wir haben am Montag versucht, Ihnen persönlich von den Plänen einer Schaukel auf dem Platz A zu berichten. Aufgrund der ungehaltenen Reaktionen einiger Anwohner und aufgrund eines sehr unschönen, anonymen Plakates, das wir am Abend entfernt haben, möchten wir Sie noch mal darüber informieren, wer wir sind und was wir für Heinersdorf wollen.
Es war sehr unglücklich, dass die Information zum Platz A von uns im Internet veröffentlicht wurde, bevor wir die Zeit fanden, Sie persönlich zu informieren.
Wer wir sind
Wir sind Familien aus Heinersdorf, die mit dem städtebaulichen Zustand des Ortsteiles unzufrieden sind und die daran arbeiten, diesen Zustand zu verbessern. Wir setzen uns nicht für den Bau der Moschee ein! Zur Moscheefrage herrschen auch unter uns sehr unterschiedliche und teilweise kritische Meinungen. Aber für uns gilt ein gemeinsamer Grundsatz: Wir akzeptieren die Genehmigung zum Moscheebau, weil sie auf der Basis des deutschen Baurechts gefällt wurde. Denn auch wir haben auf dieser Basis unsere Häuser gebaut. Mit dem Prüfverfahren zur Baugenehmigung wurde auch geprüft, ob es sich bei der Ahmadiyya-Gemeinde um eine auffällige oder extremistische Gruppierung im Sinne des Verfassungsschutzes handelt. Das ist nicht der Fall.
Spielplätze für unsere Kinder
Wir sind auch Bewohner dieses Wohnviertels und haben hier Freunde und Bekannte mit Kindern. Der Spielplatzmangel war immer wieder ein Thema. Die Idee zu einer Spielmöglichkeit entstand beim Durchblättern der bezirklichen Statistiken. Danach ist der Platz A als Spielplatz für das umliegende Wohnviertel ausgewiesen. Wir haben also überlegt, ob und wie man diesen Platz als Spielplatz nutzen könnte. Wir haben im Vorfeld mit Anwohnern des Platzes gesprochen!
Wir waren im April am Platz A und haben dort ein älteres Ehepaar befragt. Dieses Paar erzählte uns, wie der Platz früher gestaltet war, dass nach der Wende die Spielgeräte abgebaut wurden und dass es doch schön wäre, wenn sich Familien dafür interessierten, hier was zu machen. Man wünschte uns sogar viel Glück. Nach dem Eindruck dieses netten Gespräches kam keiner von uns auf die Idee, dass das Aufstellen einer Kinderschaukel derartiges Konfliktpotenzial bergen könnte.
Wir haben beim Bezirksamt nachgefragt und den besagten Antrag auf Ehrenamtsmittel gestellt. Hierbei bezogen wir uns auf die bezirkliche Statistik.
Wir erhielten die Auskunft, dass man unser Anliegen vonseiten des Amtes für Umwelt- und Natur (AUN) unterstützen würde und dass die anschließende Wartung und Pflege ebenfalls durch das AUN übernommen wird. Darüber haben wir uns sehr gefreut.
Wir wurden ebenfalls darüber informiert, dass die Zusage für den Platz A auch deshalb erteilt wurde, weil in der Vergangenheit immer wieder Familien aus dem Viertel ähnliche Anfragen an das Bezirksamt richteten.
Zerstörung eines Biotops?
Bei der Antragstellung sahen wir keinerlei Konflikt zwischen einem kleinen Spielplatz und einem bestehenden Biotop. Es ist nicht in unserem Interesse, Biotope zu zerstören! Wir haben deshalb erneut beim Amt für Umwelt und Natur um Auskunft gebeten. Danach ist der Platz A nicht als Biotop ausgewiesen. Er wird als Spielplatz geführt und darf als solcher auch genutzt werden.
Wir räumen gerne ein, dass der Platz aufgrund seines langen Dornröschenschlafes zu einem Lebensraum für Igel und verschiedene Vogelarten geworden ist. Doch das steht nicht in Widerspruch zu unseren Plänen. Wir sprechen von einer Spielmöglichkeit im öffentlichen Raum. Denn es fehlen öffentliche Begegnungspunkte, die unsere Kinder selbstständig und ohne Gefahr zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichen können. Der Platz A ist dafür gut geeignet.
Es erreichte uns die E-Mail eines Anwohners. Er hatte die Idee, dort Bänke aufzustellen, auf denen man verweilen kann, um dem Gesang der Vögel zu lauschen. Wir finden, dass das gut zusammenpasst und denken über eine Schautafel nach, die Auskunft über die dort lebenden Vögel gibt.
Weitere Spielplätze in Heinersdorf
Wir haben uns die von Ihnen angesprochenen Spielplätze an der Neukirchstraße und in der Gartenkolonie angesehen. Der Spielplatz an der Neukirchstraße ist unseres Erachtens nicht geeignet für kleine Kinder. Wie man ihn für größere Kinder als Sportstätte nutzen kann, ist eine Frage, der wir in der Zukunftswerkstatt nachgehen werden. Der Spielplatz in der Gartenkolonie ist Teil des Pachtlandes und wird nicht vom Bezirksamt verwaltet.
Weitere Planungen am Platz A
Das Amt für Umwelt und Natur bietet einen Ortstermin für die Anwohner des Platzes A an. Bitte teilen Sie uns mit, ob Sie daran Interesse haben.