Möbel-Höffner will Pankow aufmöbeln
Berliner Abendblatt Nr. 22, 04.06.2011
Pankower können ihre Ideen zum neuen Pankower Tor auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs einbringen
PANKOW. Es ist Stadtgespräch, zumindest in Pankow: Die Krieger Grundstück GmbH, kurz KGG, plant das neue Pankower Tor – ein grünes Stadtquartier auf dem Gelände des ehemaligen Pankower Bahnhofs. Für jedemann offen, bietet das Quartier großzügige Wohn- und Einkaufsmöglichkeiten, eine neue Schule und einen Park mit großem Erholungswert.
Um die Interessen und Bedürfnisse der Pankower auch von Anfang an in die Planung einbeziehen zu können, ist den Planern ein intensiver Dialog mit den Anwohnern besonders wichtig. Der Startschuss dafür wurde bereits gegeben: Am vergangenen Freitag wurde die Info-Box an der Ecke Berliner Straße und Granitzstraße eröffnet. Von dort hat man einen guten Blick über das Gelände des zukünftigen Pankower Tors, hier kann man sich auch mit dem jeweils aktuellen Planungsstand vertraut machen. "Die Info-Box bietet uns die Möglichkeit, auch direkt vor Ort den Dialog zu führen, denn die Anregungen und Meinungen der Pankower sind für ein erfolgreiches Projekt einfach unverzichtbar", so der Investor Kurt Krieger. In der Info-Box werden die Themen Ökologie, Wohnungsbau, Schulneubau, Einkaufsmöglichkeiten, Verkerhsflüsse und Denkmalschutz veranschaulicht. Anhand von Modellen, Schautafeln, Grafiken können sich alle einen umfassenden Überblick verschaffen. Für Fragen stehen zudem jeden Sonnabend in der Zeit von 11 bis 15 Uhr Mitarbeiter der KGG vor Ort zur Verfügung.
Wichtige wirtschaftliche Voraussetzungen für das Gelingen des Projekts sind bereits gegeben: Im Frühjar 2010 wurde das Gelände zwischen der Berliner Straße und der Prenzlauer Promenade inklusive McDonalds und der Aral-Tankstelle von der KGG erworben. Auf der zirka 40 Hektar großen ehemaligen Bahnfläche nördlich der Prenzlauer Promenade sollen ein großzügiges Wohn- und Einkaufszentrum mit einer Schule und einem fünf Hektar großen Stadtpark entstehen. Auch der Rundlokschuppen im nördlichen Grundstücksteil wird in die Planungen einbezogen. Die historisch wertvolle Ruine (gut zu erkennen durch ihre unmittelbare Lage an der Prenzlauer Promenade) soll denkmalschutzgerecht runderneuert und einer neuen Nutzung zugeführt werden.
In die Planungen einbezogen ist auch der Platz zwischen S-Bahntrasse und Granitzstraße. Hier soll im Bereich der Berliner Straße ein Platz geschaffen werden, der städtisches Flair vermittelt und fußgänger- und radfahrergerecht zugleich ist. Das Wohn- und Geschäftshaus an dieser Stelle steht in der zweiten Reihe und dient als Kulisse für diesen Platz. Damit das Ergebnis in jeder Hinsicht überzeugt, soll ein städtebaulicher Ideenwettbewerb (Mehrfachbeauftragung) für Platz und Bebauung ausgelobt werden.
Zur großen Freude der Pankower wird auch Möbel-Höffner in den Bezirk ziehen. Höffner, gegründet 1874, hatte sein erstes Haus in der Veteranenstraße 13, am Zionskirchplatz. Noch heute ist das Mosaik vor dem Hauseingang im Trottoir vorhanden. Das Stammhaus der nach dem 2. Weltkrieg 1967 neu gegründeten Höffner Möbelgesellschaft liegt heute in der Pankstraße im Wedding. Nach dem Fall der Bauer hat es bezogen auf die Gesamtstadt keine optimale Lage mehr und soll durch zwei neue Häuser, eins im Westen (Rangierbahnhof Grunewald) und eins im Osten der Stadt (Alter Güterbahnhof Pankow) ersetzt werden.
Das Projekt "Pankower Tor" ist eines der größten Investitionsvorhaben Berlins. Die erforderlichen und zugesagten Investitionen vor einer Bebauung inklusive Grunderwerb belaufen sich auf mehr als 50 Millionen Euro. Die Gesamtinvestitionen ohne Schule beträgt rund 300 Millionen Euro. Und noch eine beeindruckende Zahl: Das Projekt schafft deutlich mehr als 1.000 Arbeitsplätze. gis/rgr