Senat lehnt Kriegers Baupläne ab

Berliner Zeitung, 01.06.2011

Ein Möbelhaus darf der Unternehmer in Pankow errichten, aber kein Einkaufszentrum
Von Stefan Strauss
Der Möbelhändler Kurt Krieger darf nicht wie geplant in Berlin bauen. Der Senat lehnt ein 30000 Quadratmeter großes Einkaufszentrum auf dem Gelände des früheren Rangierbahnhofes in Pankow ab. "Neue Einkaufszentren sollen vorrangig in den Hauptlagen bestehender Zentren angesiedelt werden", begründet Staatssekretärin Maria Krautzberger von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung die ablehnende Haltung des Senats in der Beantwortung einer Kleinen Anfrage des Grünen-Abgeordneten Andreas Otto. Lediglich "Fachmärkte für nicht zentrenrelevanten Handel", also Autohäuser, Baumärkte, Gartencenter und Möbelhäuser, seien für das brach liegende 40 Hektar große Areal zwischen den S-Bahnhöfen Pankow und Heinersdorf vorgesehen. "Dies schließt ein Einkaufszentrum aus", steht in dem Papier.
Der Einspruch des Senats kommt überraschend. Erst vor wenigen Tagen hat Krieger seine Planung für das Projekt "Pankower Tor" nach 19 Änderungen der Öffentlichkeit vorgestellt, SPD und Linke in Pankow sprachen von einem "integrierten Gesamtkonzept" und einer "großen Chance für Pankow".
Für 350 Millionen Euro will der Unternehmer in den kommenden Jahren einen großen Stadtplatz mit Wohn- und Geschäftshäusern errichten, bis 2018 einen Park anlegen, mit 1370 neuen Bäumen, Freilichtbühne und Spielplätzen. Geplant sind ein Möbelhaus Höffner, Fachmärkte und ein Einkaufszentrum sowie Tausende Parkplätze.
Die Grünen haben das Bauvorhaben bisher abgelehnt, nun sehen sie sich bestätigt. Abgeordneter Andreas Otto sagt, das Rangierbahnhof-Gelände sei das größte Pankower Gebiet mit Entwicklungspotenzial für Wohnen, Grünflächen und Gewerbe. Der Schwerpunkt Einzelhandel verschenke wertvolle Flächen. Kurt Krieger war gestern nicht zu erreichen.