Neues Leben in der Alten Apotheke
Berliner Woche Nr. 14, 06.04.2011
Das Haus für Heinersdorfer Nachbarn wurde jetzt offiziell eröffnet
HEINERSDORF. Die Zukunftswerkstatt Heinersdorf hat in der Romain-Rolland-Straße 110 offiziell ihr neues Nachbarschaftshaus eröffnet. Im zurückliegenden halben Jahr hatten die Vereinsmitglieder und zahlreiche Unterstützer die frühere Apotheke mit viel ehrenamtlichem Engagement und mit Unterstützung von Fachfirmen zum Nachbarschaftshaus ausgebaut. Über 500 Stunden freiwilliger Arbeit wurden investiert. Circa 104 000 Euro kostete der Umbau. Einer der größten Posten war dabei der Einbau eines Treppenlifts. Mit diesem ist das neue Nachbarschaftshaus jetzt auch behindertengerecht. Finanziell unterstützt wurde der Ausbau durch die Lottostiftung, die Gesobau-Stiftung, die Ikea-Stiftung und weitere zahlreiche Spender.
Zur Eröffnung des Nachbarschaftshauses erinnerte Vorstandsmitglied Gerd Müller an die Anfänge der Heinersdorfer Zukunftswerkstatt. Vor vier Jahren trafen sich engagierte Bürger, um Visionen für ihren Ortsteil zu entwickeln. Dass aus diesem Projekt mal ein Bürgerverein werden würde, hatte seinerzeit noch keiner gedacht. Aber das Engagement der Bürger konnte vieles bewegen. So eröffnete der Verein vor zwei Jahren mit Unterstützung der Wohnungsbaugesellschaft Gesobau sein erstes Nachbarschaftshaus in der Berliner Straße 5. "Das füllte sich rasch mit Leben. Schon bald war das Nachbarschaftshaus zu klein für die vielen Angebote", erinnert sich Gerd Müller. Als sich Vereinsmitglieder nach größeren Räumen umsahen, wurde die Vereinsvorsitzende Sandra Caspers auf die leer stehende alte Apotheke an der Romain-Rolland-Straße aufmerksam.
Mit dem Vermieter Gesobau und dem Bezirksamt kam der Verein überein, dass in diesen Räumen das neue Heinersdorfer Nachbarschaftshaus entstehen soll. Mit der Gesobau wurde ein langfristiger Mietvertrag abgeschlossen. Im Erdgeschoss entstand nun ein großer Veranstaltungsraum. Im Obergeschoss haben die Vereinsmitglieder im früheren Apothekenlabor die "Traumwerkstatt" eingerichtet. Dabei handelt es sich um einen Ohne-Schuhe-Raum, in dem Kurse für Babys, Kleinkinder und deren Eltern angeboten werden. Daneben befindet sich das Vereinsbüro. Eine große Küche, ebenfalls behindertengerecht, entstand im Raum nebenan. Im Kellergeschoss wurde ein neuer, schallisolierter Jugendfreizeitraum eingerichtet. Außerdem fanden im Keller Sanitäreinrichtungen und ein Lagerraum Platz. Das neue Nachbarschaftshaus wird künftig aber nicht nur von der Zukunftswerkstatt Heinersdorf genutzt. Die Arbeiterwohlfahrt, die bisher ganz in der Nähe ihre Einrichtung "Quasselstube" betrieb, gab diese Anfang April auf. Sie nutzt nun auch das Nachbarschaftshaus für ihre Angebote. Das spart dem Bezirksamt nicht nur Fördermittel. Man erhofft sich von der Zusammenarbeit auch Synergien. Nach dem Abschluss des aufwendigen Projektes fielen die Mitglieder der Zukunftswerkstatt Heinersdorf nicht in ein "tiefes Loch", versichert Gerd Müller. "Es gibt noch genug für unseren Ortsteil zu tun. Wir wollen nun an einem Leitbild für Heinersdorf arbeiten", betont er. BW
Weitere Informationen zur Alten Apotheke gibt es im Internet unter www.zukunftswerkstatt-heinersdorf.de.