Gefahr für das Zentrum?

Berliner Woche Nr. 8, 23.02.2011 (Ausgabe Pankow)

PANKOW. Die Pläne der Unternehmensgruppe Höffner-Krieger, auf der Fläche des ehemaligen Rangier- und Güterbahnhofs Pankow ein großes Einkaufszentrum zu errichten, stoßen im Land auf wenig Gegenliebe. Wie berichtet will das Unternehmen auf der Fläche ein neues Möbelhaus errichten. Es soll den Standort in Wedding ersetzen, der aus allen Nähten platzt. Daneben soll auf der riesigen Brache aber noch ein neues Einkaufszentrum entstehen. Dieses lehnt die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung nach einem von ihr in Auftrag gegebenen Gutachten allerdings ab. Der frühere Bahnhof entlang der Granitzstraße ist vor 14 Jahren stillgelegt worden. Nach der Beräumung der Fläche liegen die 250 000 Quadratmeter brach. Ende 2009 kaufte Kurt Kriegers Unternehmensgruppe das Areal. Der rührige Unternehmer machte sich mit Möbel-Höffner bundesweit einen Namen. Seit einigen Jahren ist er aber auch Inhaber einer kleinen Projektentwicklungsgesellschaft.

Nun will er ein Einkaufszentrum auch in Pankow bauen. Damit entstünde aber eine unmittelbare Konkurrenz zum Pankower Zentrum. Dieses befindet sich aus Sicht der Stadtentwickler rund um die Breite und Berliner Straße. Ein neues Einkaufszentrum könnte dazu führen, dass dort Geschäfte dicht machen müssten, weil ihre Kundschaft abwandert. Des Weiteren schränke ein neues Center die Entwicklungschancen des Pankower Zentrums ein. Kriegers Unternehmensgruppe gab indes ein eigenes Gutachten in Auftrag. Das kommt zu dem Schluss, dass es im Pankower Zentrum noch Angebotslücken gibt. Diese könnten mit dem neuen Center geschlossen werden. Es würde Kunden anziehen, die bisher noch zum Alexanderplatz fahren. Außerdem könnten vor allem Kunden aus dem Brandenburger Umland angezogen werden. Das alles würde dem Land Berlin eher Vorteile als Nachteile bringen. Im Stadtentwicklungsausschuss der Bezirksverordnetenversammlung werden derzeit die Gutachten vom Senat und von Krieger bewertet. Außerdem wird über ein Verkehrskonzept für das Gelände diskutiert. In absehbarer Zeit ist also nicht mit konkreteren Planungen zu nehmen. BW